Der Hof Göttke-Krogmann in Kroge
Die Existenz des Hofes wird erstmals für das Jahr 1498 nachgewiesen. Er bildete mit zwei benachbarten Höfen den historischen Siedlungskern von „Kroge“ innerhalb des heutigen Dorfes Kroge-Ehrendorf. Als „Eschbauern“ haben seine Bewohner Jahrhunderte lang die Landschaft über viel Handarbeit („Plackerei“) gestaltet, die so entstandene Umwelt entspricht heute mit ihrem parkartigen Charakter in hohem Maße unserem ästhetischen Empfinden.
Bis in die 1960er Jahre war der Hof noch ein landwirtschaftlicher Mischbetrieb im Vollerwerb – Ackerbau und Viehhaltung bideten die Grundlage des Hofeinkommens. Mit dem Generationenwechsel sind die Nutzflächen des Hofes 1968 an verschiedene Bauern aus dem Dorf verpachtet. Seither bildet er nicht mehr die alleinige Existenzgrundlage der Familie.
Der heutige Eigentümer wohnt mit seiner Familie auf dem Hof und bewirtschaftet die Grünland- und Waldflächen des Hofes selbst. Die Ackerflächen sind weiterhin an Nachbarbetriebe verpachtet worden. Ein Bruder wohnt mit seiner Familie ebenfalls auf dem Hof und betreibt von hier aus einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb.
Seit 1985 werden Galloways auf dem Hof gehalten, das Fleisch wird direkt vermarktet. Eine abwechselungsreiche Gestaltung des Waldes am Rande des heutigen Dorfkerns dient insbesondere der Erholungsfunktion für Bewohner und Besucher des Dorfes.
Der Plaggenesch – ein verborgener Kulturschatz des Nordwestens
Die Spuren altsächsischer Siedlungsstruktur lassen auf eine wohl tausendjährige Landbewirtschaftung auf den von Natur aus armen Böden des nordwestdeutschen Raumes schließen. Bis zu einem Meter „mächtige“ Humusauflagen hofnaher Gärten und Brotäcker wechseln sich mit einer weiträumigen Landschaft ab, in der der durchwurzelte Oberboden (Gras, Heide) abgetragen und über Einstreu in die Viehställe zu Mist „veredelt“ wurde. Seit etwa 100 Jahren wird keine Plaggenwirtschaft mehr betrieben. (Boden des Jahres 2013)
Viele ehemalige Plaggenesche finden sich heute nur noch in Namen von Wohnstraßen und Siedlungen der Dörfer und Städte wieder.
In Kroge-Ehrendorf ist die Komplexität der historischen Eschkultur in der Landschaft noch gut erhalten. Die landschaftsprägende Art dieses Kulturschaffens vieler Generationen kann im „Eschpark“ des Hofes Göttke-Krogmann erlebt werden.
Außerschulischer Lernstandort
Nicht Kühe melken und Schweine füttern sind Themen auf dem Hof Göttke-Krogmann, sondern die verschiedenen Kulturlandschaftselemente, die die Grundlage heutiger Wirtschafsweisen und –strukturen bilden. In enger Kooperation mit dem Trägerverein AG
RELA e.V. (www.ruba-online.de) werden am „Lernstandort Kulturlandschaft“ Schulklassen aller Schultypen oder auch weiterer Bildungsträger (lebensbegleitendes Lernen) betreut.
Buchungen bitte über AGRELA e.V. vornehmen
Geführte Spaziergänge durch Grünland, Wald und Flur
Angebote zu thematischen Führungen auch in der näheren Umgebung (ggf.Radtouren). Erfahrung aus dreißig Berufsjahren im landschaftspflegerischen und Naturschutzbereich (Schwerpunkt Geestlandschaft, Hochmoore und Dümmerregion)
Als erstes bereits realisiertes „Eschpark“-Projekt wurde im Jahr 2009 einen Kulturlandschaftspfad von 1,5 km Länge angelegt. Er erschließt die Umgebung des Hofgeländes, die alte Weidelandschaft. Historische Landschaftselemente und eine kleinräumig wechselnde Biotopvielfalt an Hecken, Kleingewässern und Gehölzen vermitteln zu den verschiedenen Jahreszeiten nachhaltige Eindrücke für alle Besucher. Weitere Themenwege des „Eschparkes“ (Ackerlandschaft, Wald und Moor) werden z.Zt. bearbeitet. In allen Fällen werden hofeigene Flächen in den Verlauf dieser Themenpfade eingebunden.
Für Besucher mit Handicap können den Einschränkungen entsprechend Führungen oder Spaziergänge angeboten werden.
Bis zu vierstündige geführte Radtouren können gebucht werden (je angefangene halbe Stunde 30,00 €, Mindestteilnehmerzahl 5 Personen)
Herbergsbetrieb
Unmittelbar am Hof entlang verlaufen
- der Radfernweg „Meerweg“ und
- der „Pickerweg“ als Fußwanderweg – in Kroge deckungsgleich dem „baltisch-westfälischen Jakobsweg“ (Via baltica).
In der Tradition der sog. „Pickerherberge“ (Station zum Pferdewechsel der Handelsleute mit Übernachtungsmöglichkeit bis ins 18.Jahrhundert auf dem Hof Wassenberg) ist auf dem Hof Göttke-Krogmann eine Herberge neu entstanden – für Freizeitwanderer zu Fuß, zu Pferd oder mit Fahrzeugen aller Art. Der umgestaltete Stall ist mit einem Gründach eingedeckt – mit guten raumklimatischen Eigenschaften!
Übernachtungsmöglichkeiten bestehen für insgesamt acht Personen in vier Räumen (Obergeschoss). Ein Bett steht ggf. im Erdgeschoss zur Verfügung (barrierefreie Einrichtung).
Förderer des Gesamtprojektes
Realisierung des „Landschaftspättkens“ im Jahr 2009
- Stiftung Umwelt- und Naturschutz im Landkreis Vechta (, Stiftung für Umwelt- und Naturschutz im Landkreis Vechta S.U.N.)
- Umweltstiftung Weser-Ems
„Umbau einer Stallanlage zu einem Mehrzweckgebäude mit Erschließung“ Realisierung: 2012 – 2014